Winterzeit

Der Winter ist vor allem Einkehrzeit, bei sich selbst. Draußen verzaubern Schneeflocken die Landschaft, machen die Welt weißer, aber auch leiser. Glücklich, wer begonnen hat mit offenen Augen zu träumen. Nicht viele unserer Träume werden wahr. Doch kein Leben ist so arm, dass es nicht für kurze Momente ein Glücksstrahl gestreift hätte – und keines so reich, dass nicht auch Trauer und Tränen sich einstellten.

Wir denken an die vielen Wege, die wir im Leben bereits gegangen sind: die, die voll waren mit Hindernissen und die einfachen, die trostlosen wie die sonnenbeschienenen, die Irrgärten und geraden Wege, gewanderte mit leichtem Gepäck oder schwer beladen, barfuß oder mit festem Schuhwerk, begleitet von Meeresrauschen, Düften, Aussichten und Zielen. Alle diese Wege sind wir gegangen; frei oder vorausbestimmt? Dies lässt sich nur beantworten, wenn wir die am Wege befindlichen Zeichen deuten. Was uns tatsächlich geführt, das erkennen wir sicher erst am Ende unserer Reise.