Auf sanfte Weise kann man die Welt erschüttern.
Mahatma Gandhi
Hochsensible – oder treffender bezeichnet – neurosensitive Menschen sind weder anders noch besonders. Sie sind überaus – überaus empathische und gute Zuhörer. Sie spüren schnell wie es den Anderen geht, sind spirituell interessiert, besitzen viel Kreativität und Phantasie sowie einen ausgewählten Blick für Kunst und Ästhetik.
Neben den vielen Vorteilen stellt Hochsensibilität hohe Anforderungen, die nicht selten als Last empfunden wird. Der Druck, sich an ein normgerechtes Verhalten anzupassen, sorgt für eine chronische Stresssituation. Neurosensitive Personen sind oft so sehr damit beschäftigt tatsächlichen und möglichen Stressquellen auszuweichen, dass ihnen schlicht die Kraft fehlt, offen mit der Gabe umzugehen.
Besonders im Berufsleben werden sie immer wieder auf Schwierigkeiten stoßen, denn Neurosensitivität wird häufig mit Schwäche gleichgesetzt und ist in der heutigen Berufswelt weder geschätzt noch anerkannt. Symptome wie Nervosität, Schlaflosigkeit, Depressionen, chronische Müdigkeit, Selbstzweifel, sozialer Rückzug, zwanghaftes oder aggressives Verhalten sind mögliche Folgen.
Damit es nicht so weit kommt oder um mit einer solchen Entwicklung konstruktiv umzugehen ist es für hochsensible Menschen wichtig, dass sie lernen ihre Hochsensibilität zu verstehen und mit der eigenen Empfindsamkeit umzugehen. Auf dem Weg dieser Entwicklungsphase erlangen sie zu der Erkenntnis, dass Neurosensitivität eine normale Begabung ist, die – selbstbewusst eingesetzt – das Leben bereichert.