Die Gegenwart zeigt wieder einmal deutlich, dass es dringend notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen und auch einer neuen Art des Denkens bedarf. Es wurde uns vor Augen geführt, was Vereinseitigung für Folgen haben kann. Die Ursache liegt im „Zer-Denken“, im „Zer-Ganzen“, in der Reduzierung unserer Aufmerksamkeit auf Fragmente und darin, dass die Zusammenhänge, also wie alles miteinander zu einem Ganzen verwoben ist, nicht beachtet werden. Unser Handeln beginnt, in der Art wie wir Denken.
Die Welt, in der wir leben, lässt sich nicht mehr in Einzelteile aufteilen. Es ist an der Zeit, die Notwendigkeit von Vielfalt zu erkennen, aber vor allem der Ganzheitlichkeit in der Tat nachzukommen. Noch ist ein Neudenken möglich, und noch haben wir unser Entwicklungspotential als Menschen nicht ausgeschöpft.
In der Medizin brauchen wir dringend die Umsetzung einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, die Körper, Seele und Geist gleichermaßen berücksichtigt. Im gesellschaftlichen Miteinander benötigen wir eine neue Qualität des zwischenmenschlichen Kommunikationsverhaltens; eines, dass das Verständnis für die verschiedenen sozialen Wirklichkeiten fördert und sie dadurch zusammenbringt. Dazu ist es unumgänglich, dass das vermeintliche „Verstandesdenken in reinen Sachzwängen“ durch Gefühl, Intuition und Empathie korrigiert wird.
Eine neue Welt, so wie wir sie nach Corona uns wünschen, ist möglich und nötig. Wir müssen nur bei uns selber anfangen. Wir müssen beginnen, uns selbst zu verändern. Das bedarf einer gewissen Permanenz – und der ersten Schritte im Denken.